Indien, Sehnsuchtsort meiner Jugend. Es dauerte über 40 Jahre, bis ich mich traute dieser Sehsucht auf den Grund zu gehen, sie aufzulösen und zu enttarnen. Auch auf die Gefahr hin, dabei womöglich enttäuscht zu werden. Weniger von der Realität im fernen, fremden Lande, eher von meiner frühen Naivität.
Indien, Land der Buntheit und Vielfalt. Indien, Kosmos der Erleuchtung und der Gurus. Indien, Wiege des Buddha und des gewaltlosen Widerstands Mahatma Ghandi´s. Indien, für mich war es eher ein Gebilde idealisierender Verklärung.
Tatsächlich übte Indien eine anziehende und zugleich abstoßende Faszination auf mich aus. Ein Wechselbad der Gefühle. Ob der Ohnmacht bei den langen Warteschlangen vor den Bahnfahrkarten-Schaltern und andernorts vor überbordernder Bürokratie, über die enorme Umweltverschmutzung bis hin zu der Freude über die liebenswerte Hilfsbereitschaft des Einzelnen und einer zunehmenden Zuversicht, dass sich die meisten Widrigkeiten in Wohlgefallen auflösen lassen.
Es war ein vorsichtiges Kennenlernen eines winzigen Teils im Südwesten des Subkontinents.
Die wichtigsten Stationen:
Von Bengaluru
über Mysuru
nach Kochi
und die Backwaters
nach Varkala
und in die Gegend bei Kumily
ins Periyar Wildlife Sanctuary
bei Munnar
und in die Berge bei Udhagamandalam (Outy)
Ein gutes Stück Gelassenheit darf im Reisegepäck nicht fehlen und die Bereitschaft über den europäischen Gedankenhorizont zu springen. Als Souvenier brachte ich einen neuen Blick auf die kleinen und auch großen alltäglichen Probleme mit.